Treibhausgasneutralität
Als städtisches Tochterunternehmen haben wir eine Vorbildfunktion und sehen es als unsere Verpflichtung an, möglichst umweltverträglich und ressourcenschonend zu wirtschaften. Deshalb ist unser Handeln seit langem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei richten wir unseren Blick sowohl nach außen, indem wir unsere Leistungen durch beispielsweise nachhaltige Mobilitätskonzepte noch umweltfreundlicher gestalten und so die Emissionen in Regensburg reduzieren. Als auch ist der Fokus zusätzlich nach innen gerichtet und beginnt für uns schon bei der Einsparung von Energie und der Schonung von Ressourcen innerhalb unserer Betriebsstätten.
In unserem internen Strategieprozess 2019 haben wir festgelegt, uns verstärkt auf Treibhausgasneutralität zu fokussieren. Damit war der Grundstein für die Erarbeitung unserer Klimastrategie bei das Stadtwerk.Regensburg gelegt. Die Stadt Regensburg hat 2021 mit einem Stadtratsbeschluss festgelegt, dass ihre Tochterunternehmen bis 2035 treibhausgasneutral werden sollen. Diese Vorgabe hat den zeitlichen Rahmen für unsere Klimastrategie mitbestimmt.
Unsere Ziele und Zwischenziele
Unsere Klimastrategie
Im Rahmen einer ausführlichen Analyse zeigte sich, dass über 97 Prozent der Emissionen zwei Ursachen haben:
Der Dieselverbrauch – insbesondere verursacht durch die Busflotte bei das Stadtwerk.Mobilität – sowie der Heizölverbrauch waren im Jahr 2021für 70 Prozent der Emissionen verantwortlich. (Scope 1)
Der Verbrauch von Erdgas, Biomethan und Fernwärmebezug – insbesondere bei den Bädern und Arenen – verursachte 2021 knapp 27 Prozent der Emissionen. (Scope 1+2)
Die Emissionen werden nach GHG-Protocol (Scopes) klassifiziert.
Die Mobilität und der Energieverbrauch in unseren eigenen Unternehmen sind also die größten Verursacher von CO2 bei das Stadtwerk. Regensburg. In diesen Bereichen gilt es, unsere Anstrengungen zu intensivieren, damit klimaneutrale Ersatzlösungen geschaffen werden.
Unser Maßnahmenpaket zur Erreichung der Treibhausgasneutralität in Scope 1+2
Darüber hinaus übernehmen wir Verantwortung für die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette, indem wir an wesentlichen Hebeln wie dem nachhaltigen Bauen und Sanieren, nachhaltiger Beschaffung sowie Mobilität der Mitarbeiter:innen u.v.m. arbeiten.
Mobilität
Elektrifizierung
der Busflotte und alternativer Kraftstoff
Klares Ziel lautet: bis 2035 muss die Busflotte von das Stadtwerk.Mobilität 100% emissionsfrei sein.
Im Mai 2017 haben wir mit das Stadtwerk.Emil fünf vollelektrische Midibusse an den Start gebracht, die mit 100 Prozent Ökostrom der REWAG versorgt werden. Mit den "Emils" betreiben wir seither die komplette Altstadtbuslinie rein elektrisch und sind als Vorreiter in Bayern vorangegangen.
Unser Zwischenziel lautet: Bis 2027 sollen mindestens 30 Prozent der Busflotte bei das Stadtwerk.Mobilität emissionsfrei betrieben sein. 2021 wurde ein weiterer Meilenstein in diese Richtung erreicht. Seit 1. Juli 2021 sind die ersten sechs vollelektrischen Solobusse in Regensburg unterwegs, 2022 kamen weitere sechs Fahrzeuge hinzu. Seit Mitte 2023 sind die ersten zehn vollelektrischen Gelenkbusse im Einsatz, demnächst kommen 8 weitere hinzu. Derzeit stehen wir bei rund 25 Prozent und sind damit auf dem richtigen Weg. Um den wachsenden Elektrobus-Bestand zuverlässig in den Betrieb einzubinden, wird auch die Ladeinfrastruktur massiv ausgebaut. Die neue Halle 4 ist gerade in den Probebetrieb gestartet. Sie ist mit insgesamt 53 Ladesäulen ausgestattet und wird mit 100 Prozent Ökostrom von der REWAG betrieben.
Seit dem Sommer 2025 werden die übrigen Dieselbusse von das Stadtwerk.Mobilität mit der biobasierten Dieselalternative “HVO 100” betankt. Im Vergleich zu fossilem Diesel können damit die Emissionen - je nach Rohstoffbasis und Herstellungsprozess - laut Herstellerangaben um bis zu 90 % reduziert werden.
E-Carsharing
Im November 2016 ging mit dem "EARL" das erste E-Carsharing Fahrzeug in Regensburg an den Start. Dabei handelt es sich um ein stationäres Sharingsystem. Seither wurde die Fahrzeugflotte aufgrund der hohen Buchungszahlen sukzessive erweitert.
Anfang 2025 wurde das Stadtwerk.Earl auf insgesamt 27 Fahrzeuge an 19 Standorten aufgestockt. Das E-Carsharing bietet eine optimale Ergänzung zum ÖPNV und soll dabei helfen, das Verkehrsaufkommen in Regensburg zu reduzieren. Im besten Fall trägt das Stadtwerk.Earl dazu bei, dass einige Bürger:innen auf einen eigenen Pkw verzichten und trotzdem kostengünstig und umweltfreundlich mobil sind. Geladen werden die Fahrzeuge an ihren Stationen mit 100 Prozent Ökostrom der REWAG.
*Die Zahlen in der Grafik beziehen sich auf das E-Carsharing-Angebot von das Stadtwerk.Earl und carl
Erarbeitung hochwertiges Bussystem
Um die verkehrs- und umweltpolitischen Ziele zu erreichen, wird nach dem Aus für die Stadtbahn derzeit an einem hochwertigen Bussystem gearbeitet. Es soll in der Lage sein, Leistungsfähigkeit und Qualität des öffentlichen Nahverkehrs in Regensburg zu stärken.
Im Zentrum stehen speziell gestaltete elektrischen Fahrzeuge, die sich nicht nur optisch, sondern auch funktional deutlich von den bisherigen Buslinien absetzen. Die Busse sollen unter anderem größer und komfortabler sein und dadurch mehr Fahrgäste anziehen. Dazu kommen klimaresiliente Anpassungen des Straßenraums.
Im Sommer 2025 hat der Stadtrat beschlossen, weitere Untersuchungen einzuleiten. Wie die konkrete Ausgestaltung des hochwertigen Bussystems aussehen kann und ob die Idee möglicherweise als Modellprojekt realisiert werden kann, wird deshalb gerade von Stadtverwaltung und das Stadtwerk.Mobilität untersucht. Dabei wird auch die Einführung einer Pilotstrecke vom Norden in den Süden Regensburgs geprüft. Ausgehend von ihr könnte das System schrittweise realisiert werden.
Nachhaltigkeit in unseren Betriebsstätten
Seit vielen Jahren arbeiten wir daran, unsere Betriebsstätten noch energieeffizienter und umweltverträglicher zu machen. So verfügen beispielsweise das Stadtwerk.Hallenbad und das Jahnstadtion Regensburg über eine Solaranlage für Warmwasser und auf den Dächern der Donau-Arena und des Westbads sowie bei das Stadtwerk.Fahrzeuge und Technik sind Photovoltaikanlagen installiert.
Unser zertifiziertes Energie- und Umweltmanagement gibt uns eine Orientierung und hilft uns dabei, uns immer wieder selbst zu kontrollieren und neue Maßstäbe zu setzen. Durch die Klimastrategie hat das Thema Nachhaltigkeit in unseren Betrieben nochmal enorm Fahrt aufgenommen. Denn die Emissionen, die aus der Erzeugung der von unserem Konzern beschafften Energie resultieren, machen immerhin 24 Prozent unseres CO2-Fußabdrucks aus.
Aktuelle Projekte
In den vergangenen Jahren haben wir intern schon an viele Stellschrauben gedreht, um unsere Energiebilanz zu verbessern und insgesamt grüner zu werden. So haben wir 2019 alle unsere Liegenschaften bei das Stadtwerk.Regensburg mit 24 Gebäuden und Anlagen auf Ökostrom von der REWAG umgestellt, der direkt vor Ort im Uniper Wasserkraftwerk Regensburg produziert wird. Wir sprechen hier von einem Verbrauch von rund 8,9 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Durch den Umstieg auf Ökostrom konnten in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt rund 3.778 Tonnen CO2 vermieden werden. Sukzessive wurde und wird die Beleuchtung in unseren Betriebsstätten auf LED umgestellt.
Aktuell arbeiten wir zudem am Ausbau von PV-Eigenerzeugung, um nicht nur Ökostrom zu beziehen, sondern diesen auch lokal selbst zu produzieren.
Generell haben wir auch die Emissionen im Blick, die aus den vielen vor- und nachgelagerten Unternehmenstätigkeiten und der Wertschöpfungskette resultieren, zum Beispiel durch die Produktion eingekaufter Waren und Güter, die Nutzung der produzierten Güter (zum Beispiel Elektrogeräte, Automobile), die Entsorgung der genutzten Produkte, für die Geschäftstätigkeit notwendige Aktivitäten (zum Beispiel Logistik, Geschäftsreisen).
Im Zuge unseres langfristigen internen Projekts "Klimaneutrales Stadtwerk" soll auch an diesen Stellschrauben gedreht werden.
Zertifiziertes Energie- und Umweltmanagement
Um die vielfältigen Aktivitäten zur Steigerung unserer Energieeffizienz zu systematisieren, sie messbar und transparent zu machen, haben wir 2016 ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 etabliert.
2020 wurde es um das Umweltmanagement nach DIN EN ISO 14001 erweitert. Beide Zertifizierungen schaffen gegenseitige Synergieeffekte. Innerhalb jährlich stattfindender Überwachungsaudits werden wir durch einen Zertifizierer überwacht.
Ziel ist es, den Energieeinsatz in unserem Konzern ökonomisch und ökologisch zu optimieren, Umweltprobleme vorsorgend anzugehen und den Umweltschutz kontinuierlich zu steigern. Durch ständiges Monitoring bemühen wir uns darum, unseren Energieverbrauch stetig zu reduzieren.